Zweitfamilien, Zweitfrauen, Zweitmänner - PAS = Parental Alienation Syndrome

Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Hallo,
eine - glücklicherweise (noch) theoretische Frage: sind Euch Fälle bekannt, wo die Mutter PAS / Umgangsvereitelung betreibt und dann in der Mediation dem Vater betreuter Umgang angeraten wird?
Ich frage, weil zu Mediationsangeboten bei "Trennungskonflikten" oder Umgangsschwierigkeiten anscheinend oft auch das Angebot bzw. die Lösung des betreuten Umgangs gehört.

Mal abgesehen davon, dass ich PAS nicht für einen von zwei Personen herbeigeführten Konflikt halte, sondern eher für ein psychisches Problem von der entfemdenden Person:

Ich frage mich: ist das nicht verdreht? Eine tut schädliche Dinge, der andere wird unter Aufsicht gestellt?

Wie sollte man(n) sich verhalten, wenn das angeraten wird?

Herzliche Grüße

Siena

Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Hallo Siena,

es gibt in Bayern eine Richtlinie für betreuten Umgang, ich gehe in meinem PC auf Suche.

Betreuter Umgang hat einen besonderen meist unbeachteten zusätzlichen Nachteil. Das Kind muß sich nicht nur mit einer Person "anfreunden" - also dem inzwischen fremd gewordenen Vater, es muß auch noch mit dem Betreuer klar kommen.

Rest wenn ich die Richtlinie gefunden habe.

Gruß
Ingrid

Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Hallo Ingrid,
danke, für die Suche, ich glaube ich hatte die Richtlinien beim googeln gefunden und gelesen. Und auch das KJHG sagt auch was dazu.
Mir hat allerdings der Artikel über PAS-Persönlichkeiten und Interventionsstrategien, den Du ins Netz gestellt hast, sehr geholfen.
Da wird auch noch mal deutlich, dass Ansätze, die dem entfremdenden Elternteil keine klare Grenze setzen und das ganze als elterliches "Kommunikationsproblem" behandeln, nicht wirken, sondern das Problem noch verstärken.
Ich habe jetzt fast fünf Jahre PASExenerfahrung und mein LG dreht jetzt die dritte Beratungsrunde mit ihr, um sie zu stoppen. Was mich an den Rand der Verzweiflung treibt bzw. dazu die Beziehung trotz aller Liebe zu beenden.
Interessant ist übrigens, dass während einer Beratungsphase (die er hinter meinem Rücken mit ihr gemacht hat) die Kinder deutlich anders drauf waren. Sie hat sie für die Zeit, da er auf ihre Wünsche eingegangen war, ein Geheimnis mit ihr hatte, die Kinder umprogrammiert. Das geht, und es endete, als er ihren eigentlichen Wunsch, dass er zurückkehrt, nicht erfüllen wollte.
Nur: eine Interventionsstrategie im o.g. Sinne scheint in Beratungsstellen kaum bekannt zu sein, und solche, wo außer den Kindern und dem entfremdeten Elternteil auch noch neue Partnerinnen (plus deren Kinder) leiden, scheint es erst recht nicht zu geben.

Danke nochmals

Siena

Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Hallo Siena,

ich habe die Richtlinien unter Dateien bzw. in der Rubrik Umgang hinterlegt.

Ansonsten, nicht aufgeben.

Gruß
Ingrid

Re: Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Hallo Siena,

bei den Beratungsstellen ist PAS häufig nicht bekannt. Selbst wenn es bekannt ist, wird es unter der Rubrik "dieses amerikanische Zeugs da" abgehakt. Wenn sich die Beratungsstellen nämlich mit PAS befassen würden und die Erkenntnisse der PAS-Forschung in ihre Tätigkeit einfließen lassen wollten, hätten sie viel mehr Arbeit als ohnehin schon.
Der unter Dateien abgelegte Sonderdruck vom "Amtsvormund" ist z. B. eine Fachzeitschrift der Jugendämter. Frag mal nach, wieviele JA-Mitarbeiter diesen Aufsatz je gelesen haben. Wenn Dein Ergebnis dann besser ist als 99 % nicht gelesen, gibst Du ein echt gutes Ergebnis bekannt. Ist leider traurig, aber wahr.

Gruß
Ingrid
----- Original Message -----
From: Siena
Sent: Friday, April 30, 2004 10:46 AM
Subject: [Zweitfrauen-Forum] Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???


Hallo Ingrid,
danke, für die Suche, ich glaube ich hatte die Richtlinien beim googeln gefunden und gelesen. Und auch das KJHG sagt auch was dazu.
Mir hat allerdings der Artikel über PAS-Persönlichkeiten und Interventionsstrategien, den Du ins Netz gestellt hast, sehr geholfen.
Da wird auch noch mal deutlich, dass Ansätze, die dem entfremdenden Elternteil keine klare Grenze setzen und das ganze als elterliches "Kommunikationsproblem" behandeln, nicht wirken, sondern das Problem noch verstärken.
Ich habe jetzt fast fünf Jahre PASExenerfahrung und mein LG dreht jetzt die dritte Beratungsrunde mit ihr, um sie zu stoppen. Was mich an den Rand der Verzweiflung treibt bzw. dazu die Beziehung trotz aller Liebe zu beenden.
Interessant ist übrigens, dass während einer Beratungsphase (die er hinter meinem Rücken mit ihr gemacht hat) die Kinder deutlich anders drauf waren. Sie hat sie für die Zeit, da er auf ihre Wünsche eingegangen war, ein Geheimnis mit ihr hatte, die Kinder umprogrammiert. Das geht, und es endete, als er ihren eigentlichen Wunsch, dass er zurückkehrt, nicht erfüllen wollte.
Nur: eine Interventionsstrategie im o.g. Sinne scheint in Beratungsstellen kaum bekannt zu sein, und solche, wo außer den Kindern und dem entfremdeten Elternteil auch noch neue Partnerinnen (plus deren Kinder) leiden, scheint es erst recht nicht zu geben.

Danke nochmals

Siena

Re: Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Hallo Ingrid,
danke für Deine Mühe.
Ich teile Deine 99%-Ignoranz These, aber mehr so aus einem Gefühl heraus, weil ich nichts an Literatur gefunden habe, kann sie aber nicht stützen, sicher hast Du da konkretere Erfahrungen.
Ich bin mal gespannt wie es bei uns weiter geht, demnächst ist der Termin, an dem die Kinder von der Mediatorin befragt werden, "was sie möchten".
Die Mutter hat ihnen gegenüber wohl etwas abgesondert wie – „das Gespräch mit dieser Frau ist dazu da, dass ihr euch endlich wohlfühlen könnt (bei Papa???). Sie hilft Euch.“
Wenn ich ne Wette abgeben sollte - wahrscheinlich kommt so in etwa raus, dass Siena und ihre Tochter sich dazu in Luft auflösen müßten...
(Vieles von der Exen-Aggression richtete nur mittelbar gegen den Vater/Exmann sondern offen gegen die "Rivalinnen".)
Ich weiß nicht, ob ich schon so vernagelt bin - aber PAS - Kinder zu ihrem Willen zu befragen, halte ich für kurios, aber wir werden sehen.
Was meinst DU?

Herzliche Grüße, Siena

Re: Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Liebe Siena,

ich befürchte, deine Wette gewinnst du. Mit dem Spruch "Sie hilft Euch“ wird z.B. schon mal festgestellt "Sie steht auf unserer Seite".

Ob eine Mediatorin mehr sehen, erreichen wird wie in unserem Fall der Richter oder eine ausgebildete Sozialpädagogin als Verfahrenspflegerin wage ich ebenfalls zu bezweifeln. siehe hierzu meine beiden Beträge in 'Umgang' - Befragung durch den Richter!

Von dem Feindbild "die neue Partnerin" bin ich bisher einigermassen verschont geblieben, ich denke es wird immer der schwächste Punkt als Angriffspunkt genommen, in eurem Fall ist sie beim Feindbild "Vater" vielleicht auf Eis gestossen. Ich sehe es vielleicht als (winzigen) Vorteil, dass mehr gegen dich und weniger gegen den Vater gepast wird, zumindest aus rechtlicher Sicht.

Ich denke, dir ist sicher bewusst, was da auf dich zukommt, wenn ihr den Bericht der Mediatorin zu lesen bekommt, wird es sicher schmerzhaft sein.

Wie alt sind die Kinder eigentlich?

Biene

Zitat:
Hallo Ingrid,
danke für Deine Mühe.
Ich teile Deine 99%-Ignoranz These, aber mehr so aus einem Gefühl heraus, weil ich nichts an Literatur gefunden habe, kann sie aber nicht stützen, sicher hast Du da konkretere Erfahrungen.
Ich bin mal gespannt wie es bei uns weiter geht, demnächst ist der Termin, an dem die Kinder von der Mediatorin befragt werden, "was sie möchten".
Die Mutter hat ihnen gegenüber wohl etwas abgesondert wie – „das Gespräch mit dieser Frau ist dazu da, dass ihr euch endlich wohlfühlen könnt (bei Papa???). Sie hilft Euch.“
Wenn ich ne Wette abgeben sollte - wahrscheinlich kommt so in etwa raus, dass Siena und ihre Tochter sich dazu in Luft auflösen müßten...
(Vieles von der Exen-Aggression richtete nur mittelbar gegen den Vater/Exmann sondern offen gegen die "Rivalinnen".)
Ich weiß nicht, ob ich schon so vernagelt bin - aber PAS - Kinder zu ihrem Willen zu befragen, halte ich für kurios, aber wir werden sehen.
Was meinst DU?

Herzliche Grüße, SienaBiene1

Re: Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Hallo Biene,
danke für Deine Antwort.
Ich befürchte tatsächlich, dass die Mediatorin auf der Seite der Entfremdung steht, was ihre bisherigen Aussagen, Herangehensweise und "Rezepte" anging.
Ich glaube nicht, dass es einen schriftlichen Bericht gibt, es gibt noch einmal ein gemeinsames Nachgespräch der Eltern.

Aber vielleicht sollte mein LG das fordern...

Zu Feindbild "die neue Partnerin": nee, das ist nur der aktuelle Stand, auf den die Mediation anscheinend ausschließlich abhebt, nachdem der Vater schon längst demontiert wurde, lächerlich gemacht, seine Erziehungskompetenz im Beisein der Kids abgesprochen wurde, - tobenderweise. Das läuft sozusagen selbst weiter und braucht jetzt nicht aktualisiert werden.
(Wenn Kinder auf die Frage, was der Arzt denn gesagt habe, mehrfach antworten: das geht Dich nichts an und der Vater vorher beim Arzt keine Auskunft - trotz Sorgerecht - bekommen hat, dürfte alles klar sein, oder?)
DAS z.B. und die wütenden Ausbrüche der Mutter, auch gegen die Kinder, hatte bei der Mediation -soweit ich weiß - keinen Raum; die Mutter wurde lediglich befragt, ob sie denn schon den Kindern (jetzt 6 und 9) verbal gesagt hätte, dass sie sich bei dem Vater (tatsächlich aber in unserer gemeinsamen Wohnung) wohl fühlen dürften, auch wenn sie die neue Frau nicht mag.

Mein LG macht das mit, weil er glaubt, er könne sie so davon überzeugen, mit ihren schädlichen Spielchen aufzuhören.
Ich glaube nicht, das das klappt, im Gegenteil, sie wird sich -bestätigt und ungebremst - noch mächtiger fühlen und auch den Kids wird die mütterliche Übermacht noch deutlicher.

Ich bin, abgesehen davon, dass das für uns alle eher nach hinten losgehen dürfte, die Hilfe wollen und brauchen, entsetzlich enttäuscht und wütend über diesen dritten Beratungsversuch in vier Jahren.
Nachdem wir schlimmste Konflikte darüber haben, werden wir in der gleichen Beratungsstelle bei "unsrem" Berater, - wir hatten Rat gesucht - bald einen Termin haben.
Darin sehe ich einen Weg, wenn wir einigermaßen klarkommen wollen.
WIR müssen die Kids (und uns) schützen, und wir brauchen Rat, was wir tun können, damit die Kinder Kinder sein können und nicht weiter als emotionale Selbstmordattentäter zu uns kommen.

Herzliche Grüße
Siena

Re: Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Hi Siena,

na, dass sind ja schöne Aussichten, vielleicht kommen die Attacken auf mich in Zukunft auch noch zu....

Mein Mann hatte auch einen Mediations-Versuch, allerdings ohne Kinder! Sie hat ihn glaub ich nach 2 Schweigetagen (ich weiss gar nicht was ich hier soll?) abgebrochen. Sollten wir es mal für nötig finden, würden wir dies dem Gericht auch mitteilen, Aufzeichnungen hierzu gibt es immer irgendwelcher Art, die das Gericht dann selbst anfordern könnte. Evtl. könntet ihr ja fragen, ob sie dort eine Tonbandaufnahme machen könnten, vielleicht mit pädagogischen Begründungen (die Kinder könnens hinterher noch mal anhören etc. und reflektieren etc. und vor allem wegen des Nachgesprächs der beiden Eltern!!!). Etwas schriftliches würde ich zusammendfassend auf jeden Fall fordern, wer weiss wozu es mal gut ist...


Erzähl mal was bei eurem Gespräch mit eurem Berater rauskommt, würde mich brennend interessieren!

Bist Du eigentlich mit eingebunden in die Mediation?

Biene1

Re: Re: Mutter PASt, Vater hat betreuten Umgang???

Hi Biene,
eingebunden bin ich keineswegs, eher ausgebootet. Die ganze Konstellation ist sehr schwierig. Ein "wir" gibt es nicht; ich bin raus, solange die Exe mit meinem LG Mediation hat. Inclusive ihrer anfänglichen Verhinderung zieht sich das jetzt seit Januar hin.Und mein LG steht nicht neben mir, sondern meint eben, den Drachen diesmal erfolgreich zu besänftigen. (Und wenn diesmal nicht, das nächste mal.....)
Ich wollte das absolut nicht, weil ich a) ahnte, dass mein LG auch dort nicht die notwendige Konfrontation hinkriegt, und die Grenzen - was bei PAS sinnvoll ist - offiziell von außen kommen, b) ich dermaßen unter den beiden anderen Beratungen gelitten habe, dass ich auf keinen Fall eine dritte Runde wollte.
Ich werde die Beziehung nur dann fortsetzen, wenn wir in unserer Beratung einigermaßen Grund in die Geschichte kriegen. Unser gemeinsamer Berater war wirklich gut, und die Mediation sollte kurzfristig "dazwischengeschaltet" werden, um der Exe Grenzen zu setzen und ihr klarzumachen, dass sie auf sich als Mutter achten solle, und dem Vater ihrer Kinder nicht dazwischenzufunken, wenn er als Vater agiert. Keine "gemeinsame Elternschaft", keine endlosen Gespräche, sondern Vater hier, Mutter da. Umgangsregelung. Fertig.
Dem habe ich zugestimmt, aber es kam dann anders. Die Beraterin hat das ganze Theater zum Kommunikationsproblem der Eltern erklärt und dass sie mehr miteinander reden müssten. Das war Wasser auf die Mühlen der Exe, die alles tut, um seine Aufmerksamkeit zu kriegen.Und: Ganz das Gegenteil war in unserer Beratung geplant. Alles, was immer wieder "ausdiskutiert" werden muss (Siena spricht: was er von ihr erbetteln muß) sollte strukturiert und festgelegt werden.
Ich bin einfach zu zermürbt, bei aller Liebe, um noch gut 10 Jahre bis die Kids erwachsen sind, solchen Stress mitzumachen.
Ich erzähl dann, wie es weiter gelaufen ist.
Ach, ich bin auch neugierig; wieso habt Ihr ein leeres Zimmer, die Kinder aber keinen Raum zum Rückzug?
Weisst Du, bei uns haben die Kids ein (kleines) Zimmer, hatten Klamotten und haben ein "richtiges Zuhause" angeboten bekommen, aber das war dennóch ALLES nicht richtig.
Und: die Nummer mit den zu vielen Süßigkeiten - das ist klasse.Echt überzeugend.....
Herzliche Grüße, auch Dir alles Gute