Zweitfamilien, Zweitfrauen, Zweitmänner - Probleme mit seinen, meinen, unseren Kindern

"unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

"unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

Hallo, muss mich mal auskotzen. Achtung, wenn ich erstmal anfange, bin ich schwer zu stoppen. In mir hat sich einiges aufgestaut.
Seit 9 Monaten bin ich mit meinem Freund zusammen, der einen Sohn (12) und eine Tochter (14) hat. Wir wohnen 100 km auseinander, es ist eine Wochenendbeziehung, im Sommer fahr ich auch mal in der Woche. Die Kinder leben bei der Mutter, 50 km weg, und kommen jedes 2. Wochenende und auch mal in den Ferien. Sie lehnen mich nicht ab, ich hätte es schlimmer treffen könnnen. Aber wie Frauen so sind, habe ich trotzdem was zu nörgeln. Hab ja auch selber keine Kinder.
Mit der Tochter habe ich kaum Probleme. Der Junge ist auch recht lieb. Aber.... ich kriege zuviel, wenn er in seiner Nase rumpopelt, das Zeug interessiert ansieht und aufißt (obwohl er sieht, dass ich es sehe!) und auf meine Frage "schmeckts?" mit "nö" antwortet und munter weitermacht, da Papa neben mir auf dem Sofa nicht in seine Richtung schaut, tja. Als er sich danach ein Brot schmieren wollte, habe ich ihm gesagt, er soll sich die Hände waschen. Der Vater guckte etwas irritiert und meinte, ich nörgele unbegründet rum. Als ich ihm den Vorgang erzählte, meinte er nur, dass kann der Junge ja nicht wissen, dass man so was nicht macht. Komisch, ich wußte das schon vor der Einschulung.
Im Sommer, als ich meinen Schatzi noch nicht so gut kannte, habe ich mir dann doch mal ein Herz gefaßt und gesagt, dass ich den Geruch von Schweiß im Auto oder auch im Wohnzimmer nicht gut abkann, und als ich noch Unterstützung von der Tochter bekam, hat mein Schatzi dann doch angeregt, dass der Kleine mal duschen soll. Das hat er übrigens das ganze Wochenende wieder nicht getan, aber ich habe meinen Mund gehalten, da ich wohl wieder genörgelt hatte zuvor. Und das kam so: der Sohn war etwas erkältet und wischte sich die Nase dauernd mit den Fingern und dem Handrücken ab (nicht mal mit dem Ärmel des Pullis). Zweimal habe ich ihn auf die Tempos auf dem Tisch hingewiesen. Dann sind wir in einen Supermarkt gefahren. Die Tochter war dies Wochenende nicht mit, ich hatte keine Unterstützung. Im Supermarkt ging es so weiter. Als er mit seinen berotzten Händen an der Kasse die Radieschen aufs Band legen wollte und schon der Typ hinter uns interessiert glubschte, habe ich den Sohn wohl etwas ungeduldig auf den Gebrauch von Taschentüchern hingewiesen. Das hörte mein Freund, er murmelte was vor sich hin und ich merkte, dass er verärgert war.
Und beim gemeinsamen Essen vergeht mir manchmal der Appetit. Er spießt ein großes Stück Fleisch auf die Gabel, nimmt die Gabel in den Mund, und wenn das Stück doch zu groß ist, fällt halt alles wieder auf den Teller. Und er labert mit vollem Mund, so dass ich genau sehen kann, was sich darin alles befindet.
Beim Frühstück lege ich auf die Aufschnittplatte immer eine Gabel, ich kenn das halt so. Jedesmal aufs Neue muss ich oder mein Partner ihm sagen, dass man die Gabel benutzt. Das tut der Sohn dann auch, aber nur, um den Aufschnitt mit der Gabel auf seine freie Hand zu befördern. Dann drückt er die Scheibe mit der flachen Hand auf das Brot oder Brötchen und manscht es richtig fest. Anschließend beklagt er sich, dass er das Gurkenglas nicht aufkriegt, da seine Hände von der Salami so fettig wären. Nun erklärte ich ihm nochmals, wozu die Servietten gut sind. Aha. Nie gehört.
Als er beim Frühstück dreimal über den Tisch rotzte, hat er sich zwar die Hand vor die Nase gehalten, trotzdem auf den Tisch gezielt. Durch meinen entsetzten Blick fühlte sich mein Partner aufgefordert, zu sagen, dass er den Kopf beim Niesen wegdrehen solle. Kein Wort über Taschentücher oder Hände waschen, bevor man wieder im Brötchenkorb rumwühlt.
Als unsere Beziehung noch erst wenige Wochen alt war, waren wir während eines Stadtbummels (Sohn zog riechbare Spur hinter sich her) in einem Fischgeschäft, wo wir Erwachsenen spontan was gegessen haben. Die Kinder wollten nur was trinken. Im Nachhinein war ich froh, denn als der Sohn zu seinem Glas griff, konnte ich erst nicht glauben, was für ein Dreck unter den ungeschnitten Fingernägeln war. Damit könnte man einen Blumentopf füllen.
Ich bin vielleicht etwas pingelig. Mag daran liegen, dass meine Eltern ein Fleisch- und Feinkostgeschäft hatten und mir von klein auf Hygiene eingeimpft wurde (Hände waschen vor dem Essen und vor dem Kontakt mit Lebensmitteln und nach dem Spielen mit den Hunden, blabla), aber das liegt nun mal in mir drin. Und ich glaube, für die leiblichen Eltern sind die Körperflüssigkeiten der Kinder nicht so ekelig wie für Fremde. Und ich weiss, ich BIN pingelig mit Körpergerüchen, ich kann Schweiß einfach nicht ab, bei mir geht viel über die Nase. Ebenso reagiere ich positiv auf schöne Gerüche. Ob Männlein oder Weiblein, wenn jemand ein schönes Parfüm draufhat, schnuppere ich schon mal hinterher.
Hinzu kommen die dreckigen Klamotten des Sohns. Dafür kann er nichts, aber es ist mir trotzdem peinlich, wenn wir durch die Stadt gehen und bei seiner beigen Cordjacke die Grundfarbe nicht mehr zu erkennen ist. Dafür kann er echt nichts, daran hat die Mutter schuld. Er wird gegenüber der Tochter total benachteiligt, das merkt man deutlich an Zustand und Menge und Qualität der Kleidung. Ganz zu schweigen von der Größe seines Zimmers.
Mein Partner kann ihm nichts Neues kaufen, da er jeden Monat etwa 700 Euro Alimente zahlt oder wie das heißt und auch noch sein Haus abbezahlt.
Und so wären wir beim nächsten Thema. Nein, für alle, die bis hierhin durchgehalten haben, es ist noch kein Ende meines Sermons abzusehen.
Da mein Schatzi nach Abzug aller Kosten am Existenzminimum rumkrakselt (jetzt hat er einen Nebenjob, da ist ein Ende des Elends abzusehen), bestreite ich praktisch den Lebensunterhalt. Trotz Warnungen all meiner Freundinnen. Vor einem Jahr noch hätte ich auch gesagt, so was würde ich niemals nie nicht tun. Aber die Liebe, ihr wißt ja. Die macht irgendwas mit dem Vernunftzentrum des Hirns.
Also kaufen wir Freitag abend, wenn ich ankomme, ein, Samstag auch nochmal. Aufschnitt und so in größeren Mengen, damit mein Partner auch in der Woche noch was hat. Und wenn wir einen Braten oder Schnitzel und so kaufen und zubereiten, dann immer so, dass er noch 1 - 2 Mahlzeiten für die Woche hat. Am Wochenende kaufe ich halt auch für die Kinder. Das ist nicht so viel, aber wenn die Kinder und ich in den Ferien beide da sind, summiert es sich schon. Die Tochter ißt kein Fleisch, nur bestimmten Käse und Milchreis und so Milchbrötchen und Eis und so. Sie ist ziemlich dünn. Der Sohn nicht, er ist nicht zu dick, aber er hat einen gesunden Appetit und ißt bei uns gerne Kassler, gekochten Schinken und so. Wenn wir an der Fleischtheke stehen, "erinnert" mich mein Partner stets daran, was wir für Sachen für den Sohn einkaufen müssen. Da denke ich schon selber dran, ich mag es nur nicht, gedrängt zu werden. Mich nervt, dass die Wünsche des Sohns vorne stehen und unsere erst später kommen. Das mag für einen liebenden Vater normal sein, jedoch habe ich keine verwandtschaftliche Beziehung zum Sohn. Ich kauf ja trotzdem für ihn ein, aber ich will verdammt noch mal nicht dazu aufgefordert werden. Zuhause bei sich bekommt er nicht so gutes Essen. Bei ihm zu Hause wird nicht nach seinen Wünschen eingekauft.
Ich hab einen ziemlich stressigen Job und verdiene mein Geld auch hart. Vor der Beziehung kam ich immer gut hin, konnte auch meinem Hobby (italienische Schuhe, Bücher) frönen und auch mal in den Urlaub fahren. Jetzt fressen die Spritkosten und die Lebensmittel förmlich mein Konto. Mein Sommerurlaub ist nicht mehr drin dies Jahr. Bin ich sehr egoistisch, wenn ich mich manchmal unterschwellig ärgere, dass ich meine hart verdiente Kohle auch in einen Jungen investiere, vor dem ich mich zuweilen ekele?
Gestern abend habe ich mit meinem Partner, der mich wirklich liebt und den ich auch liebe, telefoniert, und er meinte ich soll nicht böse sein, aber ich würde zuviel mit dem Sohn nörgeln. Da habe ich gesagt, dass ich mich manchmal ekle. Und er meinte, dann soll ich ihm sagen, er soll ein Tachentuch benutzen, duschen und so. Das mit dem mit vollem Mund sprechen hatte ich gar nicht erwähnt. Er hat halt Angst, dass er nicht mehr kommen möchte am Wochenende. Er hat zwar das Recht, die Kinder zu haben, aber er will sie nicht zwingen. Verstehe ich auch. Auch, dass er seine Kinder liebt. Für Eltern sind die eigenen Kinder ja immer was Besonderes. Ich habe gesagt, dass er selber mal was sagen soll. Damit nicht immer ich der böse Watz bin. Er selber hegt die Befürchtung, dass der Sohn verwahrlost. Ich finde aber, da muss der Vater selber ran. Ich hab schon Angst vor der warmen Jahreszeit, wenn der Sohn nach dem Fußball nicht duscht. Bei Muttern tut er das wohl auch nicht, so wie er riecht.
Die Tochter ist auch nicht immer Sonnenschein. Die beiden Kinder streiten ständig, aber Mädchen und Jungs sind wohl in dem Alter nicht kompatibel. Wenn ich aber abgenervt von der Arbeit dort ankomme, stört mich das Gekeife schon. Sie will auch nicht im Haushalt helfen (Tisch decken und so), sagt aber selber von sich: "Ich bin faul und stehe auch dazu". Tja, entwaffnende Ehrlichkeit.
Weihnachten war mein Freund Heiligabend bei mir, mit meiner Mutter und meiner Schwester hatten wir gaaanz ruhig Raclette, am 1. Weihnachtstag hatte meine Mutter Geburtstag, es kamen vormittags Gäste, dann hatten wir ein gemütliches Familien-Mittagsessen, alles sehr ruhig. Am 1. Wein8stag sind mein Freund und ich zu ihm gefahren und haben unterwegs die Kinder abgeholt. Und der Kontrast war hart. Die Streitereien, der Krach im Haus, ich wäre am liebsten zurückgefahren. Am 2. Weihnachtstag hatten wir Familienfest bei meinen Freund und ich habe für 16 Leute Essen gemacht. Von meiner Kohle natürlich. Auch die Getränke. Da habe ich der Schwägerin meines Freundes den Unterschied zwischen dem Weihnachten mit meiner Mutter und Schwester und dem weiteren Verlauf bei meinem Freund erzählt und das ich emotional fertig war. Mein Schatzi hat mir an dem Abend mehrfach erzählt, wie sehr er mich liebt, obwohl ich nörgelig bin. Das mit dem Nörgeln hatte ich nicht ernst genommen, ich dachte, das sagt er, weil er einen in der Krone hat oder nur so, um mich zu ärgern. Aber ein paar Tage später kam raus, dass er wirklich meint, ich hätte zu viel genörgelt.
Die Kinder sollten mir auch bei der Vorbereitung des Essens für 16 Personen helfen. Klar, dass man dadurch nur noch mehr Arbeit hat. Aber das nimmt man ja in Kauf. Nicht in Kauf habe ich die Petzerei des Sohnes genommen. Ich hatte zuvor schon mehrmals gesagt, dass Petzen nicht in Ordnung ist. Das hasse ich einfach. DAS hat er sich gemerkt und nicht mehr direkt gepetzt, sondern in der Küche seine Schwester gleich mehrmals direkt angesprochen, so dass ich es hören musste: sie soll aufhören vom Essen und der Deko, die sie zubereitet haben, zu naschen. Erst hatte ich das ignoriert, dann habe ich gesagt, dass jeder so viel essen oder probieren kann, wie er oder sie mag.
Hach, ich habe jetzt Dinge niedergeschrieben, die ich wohl mal meiner besten Freundin erzählt habe, wenn mein Freund das jetzt lesen würde, weiss ich nicht, wie er reagieren würde. Auch wenn niemand bis hierhin gelesen hat, tat es gut, mal alles von der Seele zu schreiben. Auch wenn mich jetzt manche für einen egoistischen Kotzbrocken halten.
Ha, und noch was. Im Sommer kam der Junge an (ja, ich hack halt auf ihm rum, das kann ich nur hier im Internet) und hatte jucken an den Füßen. Diagnose: Fußpilz. Hatte ich mit meinen 43 Jahren noch nie. Auch nicht, als ich als Teenie ins Freibad gegangen bin. Mein Freund meinte noch, dass Mama dann mal Salbe holen soll. Da habe ich mir noch nichts bei gedacht, manche Leute bekommen halt Fußpilz.
Alle 4 - 6 Wochen gehe ich selber zur Fußpflege. Nicht aus Luxus, sondern weil ich in meinen "jungen Jahren" ständig High-Heels getragen habe und ich Hornhaut kriege, im schlimmsten Fall ein Hühnerauge. Und das tut echt weh! Prophylaktisch gehe ich halt zur Fußpflege. Und die Frau verkündete mir, dass ich einen Anfang von Fußpilz hatte. Ha. Ich war entsetzt. Wirklich. Das muss ich mir geholt haben vom Sofa, oder von den seltenen Gelegenheiten, als der Sohn die Dusche und damit auch die Duschmatte gebraucht hatte. Es ist was anderes, wenn man sich so was in öffentlichen Einrichtungen holt oder aber im eigenen Heim bzw. im Heim des Freundes, was das eigene werden soll.
Theoretisch weiss ich, das das nichts mit Unsauberkeit zu tun hat, aber das MUSS ich mir vom Sohn geholt haben, und nur das bleibt in meinem Hirn kleben. Das habe ich mich im Herbst auch getraut, meinen Freund zu sagen, aber er meinte nur, das wäre nicht schlimm. Mag sein. Für mich war es schlimm. O.K., bin ich halt eine Mimose. Ich will so was einfach nicht haben. Jetzt lege ich mir immer ein Handtuch vor die Badewanne/Dusche, wenn ich aussteigen will. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Sohn diese Einrichtung auch benutzt.
Hm, es entsteht der Eindruck, dass mein Freund seine Kinder viel mehr liebt als mich. Den Eindruck hatte ich auch, aber er behauptet, er liebt mich mehr. Er ist auch kein Typ, der ausnutzt, auch wenn es so rüberkommt, eher der Typ, der ausgenutzt wird. Für ihn ist es sicher auch nicht leicht, so eine anspruchsvolle Tante wie ich und die Kinder. Ich will ja auch keine Entfremdung von ihm und den Kindern, ich will einfach Friede Freude Sonnenschein, Tischmanieren und keine Ekelgefühle. Zu viel verlangt?
So, morgen bzw. heute habe ich einen harten Arbeitstag, dass ich so spät ins Bett gehe, tut mir in einigen Stunden, wenn der Wecker klingelt, bestimmt leid. Und vielleicht kriege ich auch böse Kritik. Egal, im Moment fühle ich mich gut, weil ich allen Müll losgeworden bin.
Gute Nacht.
Änky.

Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

Zitat:
Hallo, muss mich mal auskotzen. Achtung, wenn ich erstmal anfange, bin ich schwer zu stoppen. In mir hat sich einiges aufgestaut.
Seit 9 Monaten bin ich mit meinem Freund zusammen, der einen Sohn (12) und eine Tochter (14) hat. Wir wohnen 100 km auseinander, es ist eine Wochenendbeziehung, im Sommer fahr ich auch mal in der Woche. Die Kinder leben bei der Mutter, 50 km weg, und kommen jedes 2. Wochenende und auch mal in den Ferien. Sie lehnen mich nicht ab, ich hätte es schlimmer treffen könnnen. Aber wie Frauen so sind, habe ich trotzdem was zu nörgeln. Hab ja auch selber keine Kinder.
Mit der Tochter habe ich kaum Probleme. Der Junge ist auch recht lieb. Aber.... ich kriege zuviel, wenn er in seiner Nase rumpopelt, das Zeug interessiert ansieht und aufißt (obwohl er sieht, dass ich es sehe!) und auf meine Frage "schmeckts?" mit "nö" antwortet und munter weitermacht, da Papa neben mir auf dem Sofa nicht in seine Richtung schaut, tja. Als er sich danach ein Brot schmieren wollte, habe ich ihm gesagt, er soll sich die Hände waschen. Der Vater guckte etwas irritiert und meinte, ich nörgele unbegründet rum. Als ich ihm den Vorgang erzählte, meinte er nur, dass kann der Junge ja nicht wissen, dass man so was nicht macht. Komisch, ich wußte das schon vor der Einschulung.
Im Sommer, als ich meinen Schatzi noch nicht so gut kannte, habe ich mir dann doch mal ein Herz gefaßt und gesagt, dass ich den Geruch von Schweiß im Auto oder auch im Wohnzimmer nicht gut abkann, und als ich noch Unterstützung von der Tochter bekam, hat mein Schatzi dann doch angeregt, dass der Kleine mal duschen soll. Das hat er übrigens das ganze Wochenende wieder nicht getan, aber ich habe meinen Mund gehalten, da ich wohl wieder genörgelt hatte zuvor. Und das kam so: der Sohn war etwas erkältet und wischte sich die Nase dauernd mit den Fingern und dem Handrücken ab (nicht mal mit dem Ärmel des Pullis). Zweimal habe ich ihn auf die Tempos auf dem Tisch hingewiesen. Dann sind wir in einen Supermarkt gefahren. Die Tochter war dies Wochenende nicht mit, ich hatte keine Unterstützung. Im Supermarkt ging es so weiter. Als er mit seinen berotzten Händen an der Kasse die Radieschen aufs Band legen wollte und schon der Typ hinter uns interessiert glubschte, habe ich den Sohn wohl etwas ungeduldig auf den Gebrauch von Taschentüchern hingewiesen. Das hörte mein Freund, er murmelte was vor sich hin und ich merkte, dass er verärgert war.
Und beim gemeinsamen Essen vergeht mir manchmal der Appetit. Er spießt ein großes Stück Fleisch auf die Gabel, nimmt die Gabel in den Mund, und wenn das Stück doch zu groß ist, fällt halt alles wieder auf den Teller. Und er labert mit vollem Mund, so dass ich genau sehen kann, was sich darin alles befindet.
Beim Frühstück lege ich auf die Aufschnittplatte immer eine Gabel, ich kenn das halt so. Jedesmal aufs Neue muss ich oder mein Partner ihm sagen, dass man die Gabel benutzt. Das tut der Sohn dann auch, aber nur, um den Aufschnitt mit der Gabel auf seine freie Hand zu befördern. Dann drückt er die Scheibe mit der flachen Hand auf das Brot oder Brötchen und manscht es richtig fest. Anschließend beklagt er sich, dass er das Gurkenglas nicht aufkriegt, da seine Hände von der Salami so fettig wären. Nun erklärte ich ihm nochmals, wozu die Servietten gut sind. Aha. Nie gehört.
Als er beim Frühstück dreimal über den Tisch rotzte, hat er sich zwar die Hand vor die Nase gehalten, trotzdem auf den Tisch gezielt. Durch meinen entsetzten Blick fühlte sich mein Partner aufgefordert, zu sagen, dass er den Kopf beim Niesen wegdrehen solle. Kein Wort über Taschentücher oder Hände waschen, bevor man wieder im Brötchenkorb rumwühlt.
Als unsere Beziehung noch erst wenige Wochen alt war, waren wir während eines Stadtbummels (Sohn zog riechbare Spur hinter sich her) in einem Fischgeschäft, wo wir Erwachsenen spontan was gegessen haben. Die Kinder wollten nur was trinken. Im Nachhinein war ich froh, denn als der Sohn zu seinem Glas griff, konnte ich erst nicht glauben, was für ein Dreck unter den ungeschnitten Fingernägeln war. Damit könnte man einen Blumentopf füllen.
Ich bin vielleicht etwas pingelig. Mag daran liegen, dass meine Eltern ein Fleisch- und Feinkostgeschäft hatten und mir von klein auf Hygiene eingeimpft wurde (Hände waschen vor dem Essen und vor dem Kontakt mit Lebensmitteln und nach dem Spielen mit den Hunden, blabla), aber das liegt nun mal in mir drin. Und ich glaube, für die leiblichen Eltern sind die Körperflüssigkeiten der Kinder nicht so ekelig wie für Fremde. Und ich weiss, ich BIN pingelig mit Körpergerüchen, ich kann Schweiß einfach nicht ab, bei mir geht viel über die Nase. Ebenso reagiere ich positiv auf schöne Gerüche. Ob Männlein oder Weiblein, wenn jemand ein schönes Parfüm draufhat, schnuppere ich schon mal hinterher.
Hinzu kommen die dreckigen Klamotten des Sohns. Dafür kann er nichts, aber es ist mir trotzdem peinlich, wenn wir durch die Stadt gehen und bei seiner beigen Cordjacke die Grundfarbe nicht mehr zu erkennen ist. Dafür kann er echt nichts, daran hat die Mutter schuld. Er wird gegenüber der Tochter total benachteiligt, das merkt man deutlich an Zustand und Menge und Qualität der Kleidung. Ganz zu schweigen von der Größe seines Zimmers.
Mein Partner kann ihm nichts Neues kaufen, da er jeden Monat etwa 700 Euro Alimente zahlt oder wie das heißt und auch noch sein Haus abbezahlt.
Und so wären wir beim nächsten Thema. Nein, für alle, die bis hierhin durchgehalten haben, es ist noch kein Ende meines Sermons abzusehen.
Da mein Schatzi nach Abzug aller Kosten am Existenzminimum rumkrakselt (jetzt hat er einen Nebenjob, da ist ein Ende des Elends abzusehen), bestreite ich praktisch den Lebensunterhalt. Trotz Warnungen all meiner Freundinnen. Vor einem Jahr noch hätte ich auch gesagt, so was würde ich niemals nie nicht tun. Aber die Liebe, ihr wißt ja. Die macht irgendwas mit dem Vernunftzentrum des Hirns.
Also kaufen wir Freitag abend, wenn ich ankomme, ein, Samstag auch nochmal. Aufschnitt und so in größeren Mengen, damit mein Partner auch in der Woche noch was hat. Und wenn wir einen Braten oder Schnitzel und so kaufen und zubereiten, dann immer so, dass er noch 1 - 2 Mahlzeiten für die Woche hat. Am Wochenende kaufe ich halt auch für die Kinder. Das ist nicht so viel, aber wenn die Kinder und ich in den Ferien beide da sind, summiert es sich schon. Die Tochter ißt kein Fleisch, nur bestimmten Käse und Milchreis und so Milchbrötchen und Eis und so. Sie ist ziemlich dünn. Der Sohn nicht, er ist nicht zu dick, aber er hat einen gesunden Appetit und ißt bei uns gerne Kassler, gekochten Schinken und so. Wenn wir an der Fleischtheke stehen, "erinnert" mich mein Partner stets daran, was wir für Sachen für den Sohn einkaufen müssen. Da denke ich schon selber dran, ich mag es nur nicht, gedrängt zu werden. Mich nervt, dass die Wünsche des Sohns vorne stehen und unsere erst später kommen. Das mag für einen liebenden Vater normal sein, jedoch habe ich keine verwandtschaftliche Beziehung zum Sohn. Ich kauf ja trotzdem für ihn ein, aber ich will verdammt noch mal nicht dazu aufgefordert werden. Zuhause bei sich bekommt er nicht so gutes Essen. Bei ihm zu Hause wird nicht nach seinen Wünschen eingekauft.
Ich hab einen ziemlich stressigen Job und verdiene mein Geld auch hart. Vor der Beziehung kam ich immer gut hin, konnte auch meinem Hobby (italienische Schuhe, Bücher) frönen und auch mal in den Urlaub fahren. Jetzt fressen die Spritkosten und die Lebensmittel förmlich mein Konto. Mein Sommerurlaub ist nicht mehr drin dies Jahr. Bin ich sehr egoistisch, wenn ich mich manchmal unterschwellig ärgere, dass ich meine hart verdiente Kohle auch in einen Jungen investiere, vor dem ich mich zuweilen ekele?
Gestern abend habe ich mit meinem Partner, der mich wirklich liebt und den ich auch liebe, telefoniert, und er meinte ich soll nicht böse sein, aber ich würde zuviel mit dem Sohn nörgeln. Da habe ich gesagt, dass ich mich manchmal ekle. Und er meinte, dann soll ich ihm sagen, er soll ein Tachentuch benutzen, duschen und so. Das mit dem mit vollem Mund sprechen hatte ich gar nicht erwähnt. Er hat halt Angst, dass er nicht mehr kommen möchte am Wochenende. Er hat zwar das Recht, die Kinder zu haben, aber er will sie nicht zwingen. Verstehe ich auch. Auch, dass er seine Kinder liebt. Für Eltern sind die eigenen Kinder ja immer was Besonderes. Ich habe gesagt, dass er selber mal was sagen soll. Damit nicht immer ich der böse Watz bin. Er selber hegt die Befürchtung, dass der Sohn verwahrlost. Ich finde aber, da muss der Vater selber ran. Ich hab schon Angst vor der warmen Jahreszeit, wenn der Sohn nach dem Fußball nicht duscht. Bei Muttern tut er das wohl auch nicht, so wie er riecht.
Die Tochter ist auch nicht immer Sonnenschein. Die beiden Kinder streiten ständig, aber Mädchen und Jungs sind wohl in dem Alter nicht kompatibel. Wenn ich aber abgenervt von der Arbeit dort ankomme, stört mich das Gekeife schon. Sie will auch nicht im Haushalt helfen (Tisch decken und so), sagt aber selber von sich: "Ich bin faul und stehe auch dazu". Tja, entwaffnende Ehrlichkeit.
Weihnachten war mein Freund Heiligabend bei mir, mit meiner Mutter und meiner Schwester hatten wir gaaanz ruhig Raclette, am 1. Weihnachtstag hatte meine Mutter Geburtstag, es kamen vormittags Gäste, dann hatten wir ein gemütliches Familien-Mittagsessen, alles sehr ruhig. Am 1. Wein8stag sind mein Freund und ich zu ihm gefahren und haben unterwegs die Kinder abgeholt. Und der Kontrast war hart. Die Streitereien, der Krach im Haus, ich wäre am liebsten zurückgefahren. Am 2. Weihnachtstag hatten wir Familienfest bei meinen Freund und ich habe für 16 Leute Essen gemacht. Von meiner Kohle natürlich. Auch die Getränke. Da habe ich der Schwägerin meines Freundes den Unterschied zwischen dem Weihnachten mit meiner Mutter und Schwester und dem weiteren Verlauf bei meinem Freund erzählt und das ich emotional fertig war. Mein Schatzi hat mir an dem Abend mehrfach erzählt, wie sehr er mich liebt, obwohl ich nörgelig bin. Das mit dem Nörgeln hatte ich nicht ernst genommen, ich dachte, das sagt er, weil er einen in der Krone hat oder nur so, um mich zu ärgern. Aber ein paar Tage später kam raus, dass er wirklich meint, ich hätte zu viel genörgelt.
Die Kinder sollten mir auch bei der Vorbereitung des Essens für 16 Personen helfen. Klar, dass man dadurch nur noch mehr Arbeit hat. Aber das nimmt man ja in Kauf. Nicht in Kauf habe ich die Petzerei des Sohnes genommen. Ich hatte zuvor schon mehrmals gesagt, dass Petzen nicht in Ordnung ist. Das hasse ich einfach. DAS hat er sich gemerkt und nicht mehr direkt gepetzt, sondern in der Küche seine Schwester gleich mehrmals direkt angesprochen, so dass ich es hören musste: sie soll aufhören vom Essen und der Deko, die sie zubereitet haben, zu naschen. Erst hatte ich das ignoriert, dann habe ich gesagt, dass jeder so viel essen oder probieren kann, wie er oder sie mag.
Hach, ich habe jetzt Dinge niedergeschrieben, die ich wohl mal meiner besten Freundin erzählt habe, wenn mein Freund das jetzt lesen würde, weiss ich nicht, wie er reagieren würde. Auch wenn niemand bis hierhin gelesen hat, tat es gut, mal alles von der Seele zu schreiben. Auch wenn mich jetzt manche für einen egoistischen Kotzbrocken halten.
Ha, und noch was. Im Sommer kam der Junge an (ja, ich hack halt auf ihm rum, das kann ich nur hier im Internet) und hatte jucken an den Füßen. Diagnose: Fußpilz. Hatte ich mit meinen 43 Jahren noch nie. Auch nicht, als ich als Teenie ins Freibad gegangen bin. Mein Freund meinte noch, dass Mama dann mal Salbe holen soll. Da habe ich mir noch nichts bei gedacht, manche Leute bekommen halt Fußpilz.
Alle 4 - 6 Wochen gehe ich selber zur Fußpflege. Nicht aus Luxus, sondern weil ich in meinen "jungen Jahren" ständig High-Heels getragen habe und ich Hornhaut kriege, im schlimmsten Fall ein Hühnerauge. Und das tut echt weh! Prophylaktisch gehe ich halt zur Fußpflege. Und die Frau verkündete mir, dass ich einen Anfang von Fußpilz hatte. Ha. Ich war entsetzt. Wirklich. Das muss ich mir geholt haben vom Sofa, oder von den seltenen Gelegenheiten, als der Sohn die Dusche und damit auch die Duschmatte gebraucht hatte. Es ist was anderes, wenn man sich so was in öffentlichen Einrichtungen holt oder aber im eigenen Heim bzw. im Heim des Freundes, was das eigene werden soll.
Theoretisch weiss ich, das das nichts mit Unsauberkeit zu tun hat, aber das MUSS ich mir vom Sohn geholt haben, und nur das bleibt in meinem Hirn kleben. Das habe ich mich im Herbst auch getraut, meinen Freund zu sagen, aber er meinte nur, das wäre nicht schlimm. Mag sein. Für mich war es schlimm. O.K., bin ich halt eine Mimose. Ich will so was einfach nicht haben. Jetzt lege ich mir immer ein Handtuch vor die Badewanne/Dusche, wenn ich aussteigen will. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Sohn diese Einrichtung auch benutzt.
Hm, es entsteht der Eindruck, dass mein Freund seine Kinder viel mehr liebt als mich. Den Eindruck hatte ich auch, aber er behauptet, er liebt mich mehr. Er ist auch kein Typ, der ausnutzt, auch wenn es so rüberkommt, eher der Typ, der ausgenutzt wird. Für ihn ist es sicher auch nicht leicht, so eine anspruchsvolle Tante wie ich und die Kinder. Ich will ja auch keine Entfremdung von ihm und den Kindern, ich will einfach Friede Freude Sonnenschein, Tischmanieren und keine Ekelgefühle. Zu viel verlangt?
So, morgen bzw. heute habe ich einen harten Arbeitstag, dass ich so spät ins Bett gehe, tut mir in einigen Stunden, wenn der Wecker klingelt, bestimmt leid. Und vielleicht kriege ich auch böse Kritik. Egal, im Moment fühle ich mich gut, weil ich allen Müll losgeworden bin.
Gute Nacht.
Änky.Hallo und Willkommen Änky !

Also : Du bist weder eine Mimose noch überempfindlich. Du hast ein ganz normales Hygieneverhalten.

Das mit dem Nasepopeln eines 12-jährigen ! kann durchaus eine Provokation an Dich sein. Die Kids finden sehr schnell heraus, welches Dein neuralgischer Punkt ist.

Wir müssen unsere Kids auch erst duschen. Von Unterwäsche, die eine Woche getragen wird, ohne duschen, reden wir gar nicht.

Mir scheinen die Manieren, das Hygieneempfinden Deines Partners allerdings auch etwas unterentwickelt zu sein. Ich könnte das nicht akzeptieren.

Zum Rest kann ich nur sagen, take it or leave it.
Die Liebe eines Vaters zu seinen Kindern ist eine andere wie zum Partner. Hier hat Konkurrenzdenken nichts verloren. Das wäre Äpfel mit Birnen vergleichen.

Es stinkt im wahrsten Sinne des Wortes einiges an Deiner Situation. Frag Dich selbst, ob und wie Du sie ändern möchtest.

Meine Erfahrungen mit Fernbeziehungen sind sehr negativ, auf Dauer ist das nichts, zumindest aus meiner Sicht.

Gruss Grille

Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

gut zu lesen dass ich mit solchen Problemen nicht die einzige bin... wenn auch nicht ganz so krass.

Klar, mich nervt es auch, wenn ich das Essen anrichte und Töchting puhlt erst mal mit den Fingern die leckersten Brocken raus- erst mal zensieren bevor der Rest der Familie sich drüber hermacht, beim Hund würde mann Futterneid dazu sagen. Die Bande rückt geschlossen an, sobald der Tisch fertig gedeckt ist, jeder packt sich den Teller voll und fängt an, egal ob alle am Tisch sitzen oder nicht, sobald sie fertig sind, stehen sie auf und gehen weiter spielen, auch wenn noch jemand am Essen ist, Tisch abräumen Fehlanzeige. Da komm ich mir schon vor wie die Minna, und es nervt mich an. Ich komme aus einem spießigen Haus, wo auf solche Sachen echt Wert gelegt wurde, und wenn ich was sage, könnte ich es genausogut der Parkuhr erzählen.

Vorlegebesteck, Servietten... scheinbar unbekannt.

Als die Kids in den Ferien eine Woche da waren, wurden weder Zähne geputzt noch die Dusche benutzt, bis in die Puppen vorm PC gehangen (einmal habe ich einfach die Sicherung rausgemacht, weil Vaters Ermahnungen zahn- und ergebnislos waren, es möchte der 12-jährige Sohnemann nachts um 12 nach 13 Stunden Zocken ohne Pause doch bitte endlich mal ein Ende finden) und morgens dementsprechend lang geschlafen und bis nachmittags im Bett vor der Glotze rumgegammelt bzw. vom Bett gleich wieder an den Computer zocken gegangen. Keine Chance mal was zu unternehmen, tagelang keine frische Luft und kein Wasser und Seife an die Haut.

Parallel ist anscheinend, dass sie bei Muttern wohl in einer anderen Welt leben, und da kommt man leider nicht gegen an. Alle 2 Wochen ein paar Stunden reichen nicht aus, um eine vernünftige Lebensweise in punkto Hygiene und Ernährung zu sichern. Und das ist auch nicht unsere Aufgabe, schließlich haben die Kinder ja Eltern, die sich gefälligst darum zu kümmern haben.

Ein paar klärende Worte, den Jungen erst mal in die Wanne stecken wenn er ankommt, saubere Klamotten für die Papa- WEs bunkern - alles schöne Theorie aber wie das in der Praxis aussieht weiß ich selber - da kann mman sich gleich das T- Shirt anziehen, wo vorne "Buhfrau" drausteht. Beim "Eltern Test" im Fernsehen hatte ich auch mehr Punkte gehabt als der Herr Papa, weil ich die theoretisch richtige Antwort genommen habe und er sagte, wie er in der Praxis reagiert.

Ich verstehe echt, dass Du Dich vor dem Jungen regelrecht ekelst, mein Gott ich glaube da würde ich auch die Krätze kriegen. Und dann steht man da, die "Neue" und ist nur am maulen und hat dann gleich den schwarzen Peter als "böse Stiefmutter", deswegen verkneift man sich die doch eigentlich berechtigte Kritik, zumal der Kleine ja auch nix dafür kann, dass er aus einem Saustall kommt. Dinge, die für Leute wie Dich und mich selbstverständlich sind, werden von anderen als exotisch bestaunt.

Du beschreibst den Jungen als dick und ungepflegt und von der Mutter vernachlässigt.

Ich meine, wenn er mieft und pummelig ist und siffig, dann dürfte er auch in der Schule so seine Probleme haben... vielleicht kann man da ansetzen und an seine Eitelkeit appelieren.

Ansonsten bei Deinem Schatzi durchsetzen, dass die Kids bei der Ankunft in hygienisch einwandfreien Zustand gebracht werden. Aber wie Du schreibst und ich aus eigener Erfahrung weiß, kannst Du genausogut einem Ochsen ins Horn petzen.

Oder als Konsequenz um die Kinder- WE einen Bogen machen? Spart Dir Zeit und Geld (endlich wieder italienische Schuhe!) und Nerven und den ein oder anderen Fußpilz, macht aber nicht glücklich (die Schuhe vielleicht).

Ich habe aufgehört mich drüber aufzuregen, da ich es eh nicht ändern kann. Frau Flodder bleibt Frau Flodder und es sind ihre Kinder und nicht meine. Wie Grille schon sagte: Take it or leave it.

Konfus wie immer, kaffeelaster

Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

Hallo Änky,

ich kann mich Grille vollkommen anschließen. Ergänzen möchte ich allerdings, daß Dein Lebenspartner scheinbar noch nicht wirklich erkannt hat, was Dir wichtig ist, ich denke Du solltest da ganz dringend das Gespräch suchen. Mach ihm einfach mal klar, was Dir wichtig ist (Deine Gedanken und Wünsche sind ja schließlich nicht unangemessen sondern ganz normal)! Dann entsteht nicht der Eindruck, daß Du nörgelst. Eine einfach Frage an ihn wäre, ob er sich als Vater für seienen Sohn dauerhaft wünschen würde, daß er kein eigenes Hygieneempfinden entwickelt, zumal seine Umwelt (Freunde, Mitschüler u.a.)irgendwann negativ auf ihn reagieren wird und der Kleine nicht orten kann woran es liegt. Und was er aktiv dafür tut, das sein Sohn dies eigenständig entwickelt.

Mit dem Fußpilz allerdings wäre ich durchgedreht. Mein erster Gang wäre zur Apotheke gewesen, Schuhspray und Salbe (koste es, was es wolle) zum einen ist es für den Kleinen m.E. ein unhaltbarer Zustand und auch in Anbetracht der Ansteckungsgefahr wäre sofortiger Handlungsbedarf angeraten gewesen.

Was die verdreckte Kleidung angeht, haben wir folgende Lösung gefunden (bei uns gibt es zwar saubere Kleidung im Koffer, allerdings wird die Kleidung explizit herausgesucht, die zu klein, alt und gepflickt sowie in allesn unpassenden Farbvariationen, oftmals fehlt auch was) Es gibt bei uns im Haus einen kleinen Bestand an Kleidung auf den wir zurückgreifen können. Immer wenn ich denke, ich mache irgendwo ein kleines Schnäppchen dann schlage ich zu.

Ich würde auch vermeiden, daß Du mit dem Kleinen über unsaubere Kleidung sprichst. Wenn er ins Bett geht, laß die Kleidung verschwinden, ab in die Waschmaschiene und danach an die Heizung, wenn kein Trockner da ist, am Morgen ist alles vergessen und die Kleidung ist sauber.

Wenn Du dann den kleinen am Morgen unter die Dusche genötigt hast, frag ihn was er anziehen will, wenn Du denkst das geht nicht (weil die Sachen unsauber sind) mache einen Gegenvorschlag z.B. eigentlich wollte ich die Hose gerade in die Waschmaschiene stecken, ist es o.k. für Dich wenn du die andere ersteinmal anziehst?!

Ich denke, wenn man Ansprüche hat, dann muß man auch bereit sein, Verantwortung dafür zu übernehmen. Das Duschproblem haben wir immer diskutieren müssen, selbst die KM hat in Ihren Briefen vermerkt, daß es unmöglich sei, daß mein LP die Kinder immer unter die Dusche nötigt. Dies wiederum führte dazu, daß die Kinder vor uns standen und ganz klar sagten, wir müssen uns nie am Morgen waschen/duschen und Mama hat gesagt wenn wir das nicht wollen, dann müssen wir das auch nicht. Nun gut, harte Diskussion. Unfairerweise habe ich mir die Loyalität zur Mutter zu nutze gemacht und einfach nur gesagt: Wenn ihr mir das so erzählt, muß ich annehmen, eure Mutter schickt Euch dreckig und ungewaschen zu Schule. Das allerdings kann und will ich nicht glauben.

Nun, die Kinder wollten auch nicht, daß ich so was von ihrer Mutter denke, unabhängig ob das nun so ist oder nicht. Seit dem haben wir keine Probleme mehr mit dem Waschen/Duschen.

Ich bin der festen Überzeugung, daß wenn Du den kleinen in seiner Persönlichkeit ernst nimmst und ihm zeigst, daß es Dir wichtig ist, daß er sich wohl fühlt, Du ihm zuhörst und versuchst herauszufinden, was ihn bewegt, was er sich wünscht und ihn darin unterstützt, halt zu finden, klare Grenzen zu finden, die zum einen Deine und seine Wünsche berücksichtigen, dann wirst Du den Kleinen für Dich gewinnen können. So wie ich es verstanden habe, hast Du dabei das endlose Glück, daß Du die KM nicht noch berücksichtigen mußt, da ihr das eh scheinbar alles egal ist.

Da die Kinder nun mal ein Teil Deines LP sind, solltes Du sie annehmen wie Du auch ihn annimmst, sie gehöhren dazu, mit all ihren vermeintlichen Unzulänglichkeiten. Hygiene ist leider keine angeborenen sondern eine anerzogene Kompetenz.

Was den Streit der Kinder angeht :-) halt Dich am besten raus. Ich kenne das und schreite nur ein, wenn sie anfangen sich zu prügeln :-) (zwei Mädchen) meist kann ich mir ein Grinsen kaum verkneifen. Aber allen Ernst zusammengenommen, argumentiere ich, daß ich nicht schlage und auch nicht dulde, daß sich andere Menschen in meiner Gegenwart schlagen. Dann ging es los, sie hat schuld, nein die andere ist angefangen . . . bis hin zu der Aufforderung, du mußt jetzt mit ihr schimpfen, das macht Mami auch so.

Ich habe ganz klar gesagt, daß mir dies egal ist, bei uns wird nicht geprügelt und zu einem Streit gehören schließlich immer Zwei! Und wenn sie streit wollen, sollen sie mit sich selbst streiten, meinetwegen auch prügeln, dann dürften sie kommen und mir berichten, wie der Anfang war. Dann haben sie lebhaft mit mir diskutiert, daß man sich nicht mit sich selbst streiten könnte. Damit war die Prügelei vergessen und die Tränen auch. Damit war allerdings auch ein Punkt gesetzt. Sie streiten heute immer noch allerdings versucht weder die eine noch die andere mich auf ihre Seite zu ziehen.

Was man m.E. immer vermeiden sollte, Partei zu ergreifen. Dies trägt nicht zur eigenen Konfliktlösung bei sondern führt nur dazu, daß man Dich als Verbündeten sucht, um den anderen mit mehr Macht für das "vermeintliche" Fehlverhalten zu bestrafen. Du bist dann auch noch gezwungen zu entscheiden wer ist gut und wer ist böse.

Laß sie schreien, es sind Kinder! Was glaubst Du was bei uns los ist, wenn zwei Kinder machmal auch Besuchskinder dazu, zusammen mit dem Hund (mittlerweile fast 70 kg) durch die Wohnung toben, da heißt es still hinsetzten und abwarten bis es vorbei ist.

Was den Besuch angeht, ist es sehr schwierig. Meine persönliche Meinung dazu ist, wenn ich Gäste einlade, ist es nicht Sache der Kinder, dafür zu sorgen, daß die Speisen bereitet werden. Nun kann man im Rahmen der Erziehung natürlich sagen, auch Kinder haben Pflichten zu erfüllen. Wenn sie mithelfen wollen, ist es eine Sache allerdings die Kinder zur Mithilfe aufzufordern ist eine andere Sache. Die Kinder kommen nur alle 14 Tage und alle sprechen von "Alltag leben".

Der Vater (in diesem Fall) hat zwei Tage zur Verfügung um all seine Liebe und Zuneigung zu den Kindern zu leben, quasi alles was er sich 14 Tage aufgespart und auch vermißt hat soll jetzt wie von Wunderhand mit Alltag verbunden werden. Schmusen, kuschlen, liebhalten, spielen, erzählen, basteln, Schulaufgaben und was schönes unternehmen! Bei uns wäre keine Zeit mehr zum Gemüse schnibbeln.

Grundsätzlich versuche ich an den Kinderwochenenden alles drumherum zu organisieren, so daß mein LP auschließlich Zeit für die Kinder hat. Ich sehe mich in der Zeit nicht als Kögschmumsell sondern vielmehr trage ich dazu bei, Raum zu schaffen, für drei Menschen, die sich brauchen und lieb haben.

M.E. kann man wirklich nur erzieherisch tätig werden in Form von Aufgabenerteilgung, wenn man wirklich Alltag lebt, in einer Zeit wo eine Familie funktinieren muß, weil es sonst drunter und drüber geht, z.B. Wechselmodell 1 Woche hier 1 Woche da.

Jeder Richter und jedes Jugendamt kann mal erläutern wie das alle 14 Tage für ein WE funktionieren soll, danach sind alle herzlich ein WE eingeladen um zu sehen, wie so ein WE wirklich im Alltag funktioniert.

LG
Amanda

Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

Zitat:
Hallo Änky,

ich kann mich Grille vollkommen anschließen. Ergänzen möchte ich allerdings, daß Dein Lebenspartner scheinbar noch nicht wirklich erkannt hat, was Dir wichtig ist, ich denke Du solltest da ganz dringend das Gespräch suchen. Mach ihm einfach mal klar, was Dir wichtig ist (Deine Gedanken und Wünsche sind ja schließlich nicht unangemessen sondern ganz normal)! Dann entsteht nicht der Eindruck, daß Du nörgelst. Eine einfach Frage an ihn wäre, ob er sich als Vater für seienen Sohn dauerhaft wünschen würde, daß er kein eigenes Hygieneempfinden entwickelt, zumal seine Umwelt (Freunde, Mitschüler u.a.)irgendwann negativ auf ihn reagieren wird und der Kleine nicht orten kann woran es liegt. Und was er aktiv dafür tut, das sein Sohn dies eigenständig entwickelt.

Mit dem Fußpilz allerdings wäre ich durchgedreht. Mein erster Gang wäre zur Apotheke gewesen, Schuhspray und Salbe (koste es, was es wolle) zum einen ist es für den Kleinen m.E. ein unhaltbarer Zustand und auch in Anbetracht der Ansteckungsgefahr wäre sofortiger Handlungsbedarf angeraten gewesen.

Was die verdreckte Kleidung angeht, haben wir folgende Lösung gefunden (bei uns gibt es zwar saubere Kleidung im Koffer, allerdings wird die Kleidung explizit herausgesucht, die zu klein, alt und gepflickt sowie in allesn unpassenden Farbvariationen, oftmals fehlt auch was) Es gibt bei uns im Haus einen kleinen Bestand an Kleidung auf den wir zurückgreifen können. Immer wenn ich denke, ich mache irgendwo ein kleines Schnäppchen dann schlage ich zu.

Ich würde auch vermeiden, daß Du mit dem Kleinen über unsaubere Kleidung sprichst. Wenn er ins Bett geht, laß die Kleidung verschwinden, ab in die Waschmaschiene und danach an die Heizung, wenn kein Trockner da ist, am Morgen ist alles vergessen und die Kleidung ist sauber.

Wenn Du dann den kleinen am Morgen unter die Dusche genötigt hast, frag ihn was er anziehen will, wenn Du denkst das geht nicht (weil die Sachen unsauber sind) mache einen Gegenvorschlag z.B. eigentlich wollte ich die Hose gerade in die Waschmaschiene stecken, ist es o.k. für Dich wenn du die andere ersteinmal anziehst?!

Ich denke, wenn man Ansprüche hat, dann muß man auch bereit sein, Verantwortung dafür zu übernehmen. Das Duschproblem haben wir immer diskutieren müssen, selbst die KM hat in Ihren Briefen vermerkt, daß es unmöglich sei, daß mein LP die Kinder immer unter die Dusche nötigt. Dies wiederum führte dazu, daß die Kinder vor uns standen und ganz klar sagten, wir müssen uns nie am Morgen waschen/duschen und Mama hat gesagt wenn wir das nicht wollen, dann müssen wir das auch nicht. Nun gut, harte Diskussion. Unfairerweise habe ich mir die Loyalität zur Mutter zu nutze gemacht und einfach nur gesagt: Wenn ihr mir das so erzählt, muß ich annehmen, eure Mutter schickt Euch dreckig und ungewaschen zu Schule. Das allerdings kann und will ich nicht glauben.

Nun, die Kinder wollten auch nicht, daß ich so was von ihrer Mutter denke, unabhängig ob das nun so ist oder nicht. Seit dem haben wir keine Probleme mehr mit dem Waschen/Duschen.

Ich bin der festen Überzeugung, daß wenn Du den kleinen in seiner Persönlichkeit ernst nimmst und ihm zeigst, daß es Dir wichtig ist, daß er sich wohl fühlt, Du ihm zuhörst und versuchst herauszufinden, was ihn bewegt, was er sich wünscht und ihn darin unterstützt, halt zu finden, klare Grenzen zu finden, die zum einen Deine und seine Wünsche berücksichtigen, dann wirst Du den Kleinen für Dich gewinnen können. So wie ich es verstanden habe, hast Du dabei das endlose Glück, daß Du die KM nicht noch berücksichtigen mußt, da ihr das eh scheinbar alles egal ist.

Da die Kinder nun mal ein Teil Deines LP sind, solltes Du sie annehmen wie Du auch ihn annimmst, sie gehöhren dazu, mit all ihren vermeintlichen Unzulänglichkeiten. Hygiene ist leider keine angeborenen sondern eine anerzogene Kompetenz.

Was den Streit der Kinder angeht :-) halt Dich am besten raus. Ich kenne das und schreite nur ein, wenn sie anfangen sich zu prügeln :-) (zwei Mädchen) meist kann ich mir ein Grinsen kaum verkneifen. Aber allen Ernst zusammengenommen, argumentiere ich, daß ich nicht schlage und auch nicht dulde, daß sich andere Menschen in meiner Gegenwart schlagen. Dann ging es los, sie hat schuld, nein die andere ist angefangen . . . bis hin zu der Aufforderung, du mußt jetzt mit ihr schimpfen, das macht Mami auch so.

Ich habe ganz klar gesagt, daß mir dies egal ist, bei uns wird nicht geprügelt und zu einem Streit gehören schließlich immer Zwei! Und wenn sie streit wollen, sollen sie mit sich selbst streiten, meinetwegen auch prügeln, dann dürften sie kommen und mir berichten, wie der Anfang war. Dann haben sie lebhaft mit mir diskutiert, daß man sich nicht mit sich selbst streiten könnte. Damit war die Prügelei vergessen und die Tränen auch. Damit war allerdings auch ein Punkt gesetzt. Sie streiten heute immer noch allerdings versucht weder die eine noch die andere mich auf ihre Seite zu ziehen.

Was man m.E. immer vermeiden sollte, Partei zu ergreifen. Dies trägt nicht zur eigenen Konfliktlösung bei sondern führt nur dazu, daß man Dich als Verbündeten sucht, um den anderen mit mehr Macht für das "vermeintliche" Fehlverhalten zu bestrafen. Du bist dann auch noch gezwungen zu entscheiden wer ist gut und wer ist böse.

Laß sie schreien, es sind Kinder! Was glaubst Du was bei uns los ist, wenn zwei Kinder machmal auch Besuchskinder dazu, zusammen mit dem Hund (mittlerweile fast 70 kg) durch die Wohnung toben, da heißt es still hinsetzten und abwarten bis es vorbei ist.

Was den Besuch angeht, ist es sehr schwierig. Meine persönliche Meinung dazu ist, wenn ich Gäste einlade, ist es nicht Sache der Kinder, dafür zu sorgen, daß die Speisen bereitet werden. Nun kann man im Rahmen der Erziehung natürlich sagen, auch Kinder haben Pflichten zu erfüllen. Wenn sie mithelfen wollen, ist es eine Sache allerdings die Kinder zur Mithilfe aufzufordern ist eine andere Sache. Die Kinder kommen nur alle 14 Tage und alle sprechen von "Alltag leben".

Der Vater (in diesem Fall) hat zwei Tage zur Verfügung um all seine Liebe und Zuneigung zu den Kindern zu leben, quasi alles was er sich 14 Tage aufgespart und auch vermißt hat soll jetzt wie von Wunderhand mit Alltag verbunden werden. Schmusen, kuschlen, liebhalten, spielen, erzählen, basteln, Schulaufgaben und was schönes unternehmen! Bei uns wäre keine Zeit mehr zum Gemüse schnibbeln.

Grundsätzlich versuche ich an den Kinderwochenenden alles drumherum zu organisieren, so daß mein LP auschließlich Zeit für die Kinder hat. Ich sehe mich in der Zeit nicht als Kögschmumsell sondern vielmehr trage ich dazu bei, Raum zu schaffen, für drei Menschen, die sich brauchen und lieb haben.

M.E. kann man wirklich nur erzieherisch tätig werden in Form von Aufgabenerteilgung, wenn man wirklich Alltag lebt, in einer Zeit wo eine Familie funktinieren muß, weil es sonst drunter und drüber geht, z.B. Wechselmodell 1 Woche hier 1 Woche da.

Jeder Richter und jedes Jugendamt kann mal erläutern wie das alle 14 Tage für ein WE funktionieren soll, danach sind alle herzlich ein WE eingeladen um zu sehen, wie so ein WE wirklich im Alltag funktioniert.

LG
AmandaHallo Amanda,

der "Kleine" ist 12....schon drin oder kurz vor der Pubertät.

Was wirklich frustrierend ist : wir können an durchschnittlich 4 Tagen im Monat (diese unsägliche, perverse 14-Tage-Regelung) ! nicht herausreissen, was die Ex ansonsten erziehungstechnisch vermasselt ! Diese Illusion haben wir schon aufgegeben.

Kinder mit Schorf bedeckt, Bremsstreifen in der Unterwäsche, nach dem Sport nicht duschen, verschmutzte, verklebte Kleidung, tagealte Beläge auf den Zähnen - ich könnte noch etliches an ekligen Einzelheiten aufzählen.

Mein Mann achtet sehr auf Hygiene und natürlich auch auf Esskultur. Schmatzen, Kauen mit offenem Mund wird nicht geduldet. Wir ziehen 100%ig an einem Strang, das macht es für alle einfacher.

Zum Rest kann ich nur sagen, es ist dem nichts mehr hinzuzufügen. Ich halte es genauso.

Gruss Grille

Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

Hallo Kaffeelaster,

wow, ist das echt so bei Euch??? Alle gehen spielen wenn sie fertig sind mit dem Essen??? Meute stürmt an den Tisch, schaufelt ein und haut wieder ab.

Möglichkeit a) Du/Dein LP haut auch ab und geht ebenfalls spielen, Ihr laßt alles stehen und liegen, und rückt mal von allen Konventionen ab.
Möglichkeit b) Ihr beginnt mal ein Gespräch mit den Kindern, daß ihre Aufmerksmkeit erregt.

Im Urlaub haben sie eine Woche keine Zähne geputzt??? Keine Dusche gesehen :-) ist nicht Dein Ernst?!

Möglichkeit a) Du nimmst eine Wasserschüssel mit Waschlappen, Zahcreme und Bürste mit an das Bett vorm aufstehen und fragst, was sie zuerst wollen, die Zähne putzen oder waschen.
Möglichkeit b) Buhfrau-Shirt an und Dattelkasten klauen bis alles im Bad erledigt ist.

Was ich noch viel weniger glauben kann, nach 13 Stunden Zocken erst, hast Du die Sicherung abgedreht?!

Möglichkeit a) Du/LP läßt ihn Zocken so lang er will, um 6:00 Uhr Wecken, gemeinsames Brötchen holen zu Fuß, Frühstück, danach Schwimmbadbesuch und Fahrradtour.

Möglichkeit b)Du/LP zockt zwei Stunden mit und ihr schlatet dann das Gerät ab um Euch anderen Aktivitäten (gemeinsam) zu widmen.

Frau Flodder bleibt Frau Flodder, das wirst Du nicht ändern! Allerdings sollte es der Anspruch Deines Lebenspartners sein, daß seine Kinder nicht Flodder mit Nachnahmen heißen.

Bitte sehe dieses nicht als persönliche Kritik an Deiner Handlungsweise. Was mich eigentlich viel mehr erschüttert ist die "Gleichgültigkeit" die mittlerweile einzug gehalten hat. Hier geht es nicht um ein Auto was irgendwo ungewaschen herumsteht, sondern um Kinder, die ihre Existenz weder gewollt noch gewünscht haben sondern durch den Wunsch ihrer Eltern entstanden sind. Da laß ich die Entschuldigung mit Frau Flodder nicht gelten. Da ist dann auch der Vater gefordert und weil Du nun mal den Vater willst, kannst Du Dich nicht heraushalten und da stehen nach dem Motto mir egal, das schaff ich schon alle 14 Tage und da kann mir keiner erzählen, daß man sich in so einer Situation dauerhaft wohlfühlen mag. Regemäßig wird man mit Gegensätzen des eingenen Empfindens konfrontiert.

Warum hast Du aufgegeben???
LG
Simone

Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

Ganz erhlich, daß ist kein Zustand in dem Kinder groß werden sollten. Da muß ein ernstes Wort mit der Mutter gesprochen werden und wenn keine Raktion kommt, dann über den ASD! Oder ihr holt Euch Hilfe über Pädagogen, wie man an den 4 Tagen positven Einfluß auf die Kinder nehmen kann.
LG
Amanda

Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

Hallo Änky,

auch wenn ich zum Glück mit den Kindern meines LG solche Erfahrungen wie Du bislang nicht habe machen müssen, verstehe ich Deine Gefühle sehr gut, und ich finde es absolut in Ordnung, wie Du fühlst. Für mich bist Du diejenige, die sich in Sachen Tischmanieren und Hygiene richtig verhält – die Kids machen es falsch. Wer die Schuld dafür trägt, dass ihre Umgangsformen und ihr Erscheinungsbild nicht so sind, wie wir Erwachsene uns das wünschen, ist dabei nebensächlich. Ich persönlich denke, dass es reine Erziehungssache ist und insofern auch Dein LG nicht ganz unbeteiligt daran ist, denn er hat vermutlich lange genug mit Ex und Kindern unter einem Dach gelebt und ist offenbar nicht eingeschritten! Egal wie, es ist im Moment eben so und das muß man im Interesse der Kinder ändern!

Ich denke, Du solltest zunächst bei Deinem Partner ansetzen und versuchen, ihm klarzumachen, wie wichtig gutes Benehmen und eine ausreichende Körperhygiene für Dich sind. Mal ganz davon abgesehen, dass Du Dich ja schon freiwillig auf minimale Anforderungen beschränkst, ist das, was die Kids momentan tun, auch für ihre weitere persönliche Entwicklung nicht hilfreich. Weise darauf hin, dass sich ungepflegte Menschen mit den Manieren eines Trampeltiers langfristig sehr schwer tun werden, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten bzw. aufzubauen, dass sie Probleme bekommen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, dass sie überhaupt Gefahr laufen, in eine soziale Isolation zu geraten. Von ernsthaften gesundheitlichen Problemen ganz zu schweigen. Das kann niemand seinen Kindern ernsthaft wünschen. Wenn Dein LG Deine Einstellung teilt, solltet Ihr gemeinsam versuchen, die Kids davon zu überzeugen, ihr Verhalten zu ändern.

Das ist dann das eigentliche Problem. Denn in zwei Tagen wieder zu korrigieren, was die Mutter in vierzehn Tagen nicht schafft, ist – um es mal in den Worten von 12- bzw. 14-Jährigen auszudrücken – „megaschwierig“. Aber ich glaube, es geht nicht anders, es klappt in dem Alter nicht mit Drohungen und Erpressungen a la Fernsehverbot oder ähnlichem. Man muß an das Innerste der Kids appellieren und sie vor allem dort auch erreichen. Nur wie??? Du siehst mich ratlos. Ich habe mit Kids in dem Alter nicht so die ganz große Erfahrung (die Kids meines LG sind noch viel jünger und mein Patenkind war in der Beziehung immer problemlos, eigene habe ich ja nicht), aber ich könnte mir vorstellen, dass ein Ansatzpunkt die womöglich bevorstehende erste große Liebe ist. Versucht doch mal, dem Jungen klarzumachen, dass ein Mädchen sich niemals für ihn interessieren wird, wenn er so weitermacht. Vielleicht hilft auch ein Gespräch darüber, dass er wirklich krank werden könnte (Fußpilz oder Kopfläuse o.ä. sind evtl nur der Anfang...)? Fragt ihn doch mal, wie seine Schulkumpel oder seine LehrerInnen auf ihn reagieren, ob die das toll finden? Will er wirklich irgendwann völlig isoliert in der Schule und/oder im Sportverein (oder was er sonst so treibt) herumsitzen? Ihr müßt Euch auf alle Fälle ernsthaft mit ihm auseinandersetzen und auf ihn eingehen, denn seine Einstellung scheint auch eine Art pubertärer Protest gegen seine Lebenssituation zu sein.

Ich denke, dass es sehr schwierig ist, einen Zugang zu dem Jungen zu finden, aber ich würde es als meine Pflicht ansehen, es zumindest zu versuchen, um ihn für die real existierende Ellenbogengesellschaft, in der wir nun mal leben müssen, fit zu machen. Und in der sind gute Manieren und ein gepflegtes Äußeres unentbehrlich.

Wenn Dein LG allerdings ganz und gar anderer Meinung ist als Du, wirst Du sicherlich nie wirklich etwas bewegen oder ändern können – in dem Fall halte ich es mit Grille und Kaffeelaster: take it or leave it.

Abschließend wünsche ich Dir viel Glück und hoffe, dass die eine oder andere Zweitfrau hier im Forum noch einen wirklich guten Tipp aus der Praxis für Dich hat!

Alles Liebe,

Kleine Krabbe

Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

Zitat:
Ganz erhlich, daß ist kein Zustand in dem Kinder groß werden sollten. Da muß ein ernstes Wort mit der Mutter gesprochen werden und wenn keine Raktion kommt, dann über den ASD! Oder ihr holt Euch Hilfe über Pädagogen, wie man an den 4 Tagen positven Einfluß auf die Kinder nehmen kann.
LG
AmandaDu beliebst zu scherzen ! Alles schon schriftlich dem JA mitgeteilt.

Es interessiert niemanden wirklich, wie es Kindern hier in Bananarepublic geht!

Meine Güte, bist Du noch naiv ! Ein ernstes Wort mit der KM ! Köstlich!
Wohlgemerkt, unseren geht es noch relativ "gut", wenn man vom Untergewicht mal absieht, auch das interessiert nicht.

Gruss Grille

Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.

Ach, Grille, Du bringst es kurz und knackig auf den Punkt... Wäre das schön, wenn es anders wäre, aber: Stimmt leider alles!!! Hierzulande interessieren sich Ämter und Behörden doch nur dann für die Kinder, wenn es darum geht, dem Staat Ausgaben zu ersparen, oder wenn die Kinder bereits verhungert sind oder ermordet worden. Bis zu dem Zeitpunkt gibt es doch angeblich keinerlei Handhabe gegen die ach so fürsorglichen Mütter. Wer in diesem Staat ein Kind zur Welt bringt, hat doch damit in den Augen der Ämter, Behörden und der großen Allgemeinheit automatisch die Fähigkeit zur Erziehung von Menschenjungen erworben. Phh, dass ich nicht lache! Für jeden Mist braucht man ein Zeugnis oder sonstwelche Nachweise, aber Kinder erziehen darf jede(r)!!!

Sorry für den scharfen Ton. Bin grad etwas angefressen wegen unserer dummen Ex.

Grüßle,

Kleine Krabbe

Ich will keinen in Schutz nehmen, aaaaber... ( "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.)

Ihr Lieben... ich sage nur ein Wort zum Interesse der Ämter an unseren Kindern:

Subsidiaritätsprinzip, ob passives oder aktives, Hilfe gibt es oft nur dann, wenn es zu spät ist.
"Googlet" mal mit dem Begriff.
Dieses Prinzip besagt ja leider gottes, dass der Staat in letzer Instanz eingreifen soll, wenn die vorhergehende Institution ein Problem (soziale, finanzieller, familiärer, usw- Natur) nicht alleine bewältigen kann. Als oberste und sich selbst zu helfende Institution steht die Familie, aber wenn es da schon nicht klappt... es ist fatal, was hier im Staat vor Urzeiten mal festgelegt wurde. Das fatalste meiner Meinung nach ist, dass mit der Kindschaftsrechtsreform 1998 der automatische Amtsvormund für ledige oder geschiedene Eltern(teile) weggefallen ist. Den gibt es nur noch auf Antrag, nur wer macht das freiwillig von diesen Verdrehten?
Weiter angerete Diskussion
Gruß Pia

----- Original Message -----
From: zirpende Grille
To: Zweitfrauen, Zweitmänner und Zweitfamilien - Probleme mit seinen, meinen, unseren Kindern
Sent: Wednesday, March 08, 2006 2:58 PM
Subject: [Zweitfamilienforum] Re: "unhygienischer" 12jähriger, wohl längster Beitrag überhaupt.


Zitat:
Ganz erhlich, daß ist kein Zustand in dem Kinder groß werden sollten. Da muß ein ernstes Wort mit der Mutter gesprochen werden und wenn keine Raktion kommt, dann über den ASD! Oder ihr holt Euch Hilfe über Pädagogen, wie man an den 4 Tagen positven Einfluß auf die Kinder nehmen kann.
LG
Amanda

Du beliebst zu scherzen ! Alles schon schriftlich dem JA mitgeteilt.

Es interessiert niemanden wirklich, wie es Kindern hier in Bananarepublic geht!

Meine Güte, bist Du noch naiv ! Ein ernstes Wort mit der KM ! Köstlich!
Wohlgemerkt, unseren geht es noch relativ "gut", wenn man vom Untergewicht mal absieht, auch das interessiert nicht.

Gruss Grille



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